Dr. Gisela Gille über Aufklärung
„Aufklärung anders: den eigenen Körper erkennen, schätzen und schützen lernen“
Unser Mitglied Dr. Gisela Gille berichtete uns am 24. Juni 2019 aus ihrer 30-jährigen Praxis von "Mädchensprechstunden" im Rahmen des Sexualunterrichts. Sie kennt die Fragen von Mädchen in der Pubertät und hat sie zusammengefasst in ihrem Buch "Mädchen fragen Mädchenfragen". Mütter und Väter finden Antworten in ihrem Buch "Mädchen fragen - Mütter wissen".
Das größte Problem scheint bei jungen Mädchen die von der Gesellschaft vorgegebene Traumfigur zu sein, sodass sich die meisten Mädchen ästhetisch unzulänglich empfinden. Das hält sie wiederum klein. Das ganze Thema Sexualität ist für Mädchen schwerer zu kommunizieren, als für Jungen, sodass das eigene Kennenlernen, Akzeptieren und Schützen des Körpers meist nicht so optimal von jungen Mädchen umgesetzt bzw. angenommen wird.
Die Pubertät ist gerade auch deshalb sehr wichtig, damit Kinder die Möglichkeit haben, sich von den Bezugspersonen, somit der Eltern, lösen zu können, um selbständige Menschen zu werden. Anhand einer Statistik hat Gisela Gille noch einmal anschaulich darstellen können, dass die Rolle von Müttern und Vätern im Rahmen der Pubertätsbewältigung rückläufig ist und mehr bei Gleichaltrigen, Ärzten und Vertrauenspersonen Informationen eingeholt werden. In 3000 Frauenarztpraxen gibt es jetzt Mädchensprechstunden.